Herr Stähle, Sie führen zusammen mit Ihrer Schwester Anja Stähle und Ihrer Mutter Iris Stähle einen Fachverlag für Amts-, Mitteilungs- und Infoblätter und Individualdruck. Nun sind viele Medien von den aktuellen Herausforderungen gebeutelt. Wie geht es PRIMO?
Stephan Stähle: Insgesamt können wir zufrieden sein und das ist keine Floskel. Wir sind im Vergleich zu den großen Tageszeitungen ja eher ein kleiner Verlag, haben dabei jedoch das Glück, mit regionalen Informationen arbeiten zu können, die die Bürgerinnen und Bürger direkt und auch wirklich interessieren. Das ist auch ein Vorteil im Anzeigenmarkt, denn wir haben die dazu passenden Umfelder im Portfolio und können diese Werbewirkung auch noch zu günstigen Konditionen anbieten. Unsere Positionierung, unsere lokale Ausrichtung und unser Team sind die größte Chance für eine gute Zukunft – das beruhigt dann doch, denn einfach sind die Zeiten schon allein aufgrund der Preisexplosion auf vielen Ebenen sicher nicht. Im Gegenteil!
Wie gehen Sie konkret mit den aktuellen Herausforderungen um?
Stephan Stähle: Es geht wie bei vielen meiner Kolleg:innen in den Verlagen natürlich darum, die Preissteigerungen margenschonend aufzufangen. Und da gilt es zu handeln: Um beispielsweise im Bereich Energie künftig gut aufgestellt zu sein, haben wir auf dem Dach eine große Solaranlage installiert. Auf diese Weise und mit anderen gezielten Maßnahmen wollen und können wir zumindest derzeit noch die Kostenstruktur im Rahmen halten.
Aber um Preiserhöhungen kommt auch PRIMO nicht herum …
Stephan Stähle: Erst wenn es zum Beispiel aufgrund der massiv gestiegenen Papierpreise nicht anders geht, geben wir die Preiserhöhung – sehr moderat – an unsere Kunden weiter. So haben wir die Copypreise nur um 4 Prozent erhöht, was von unseren Kundinnen und Kunden gut aufgenommen worden ist. Zudem stellen wir uns gemeinsam mit der HUP der digitalisierten Welt und arbeiten mit Hochdruck an Automatisierungen unserer Prozesse. Dafür setzen wir HUP-Verlagslösungen, zudem das modulare CMS PS.Content, PS.Content Portal und PS.eWorxx ein. Das hilft uns auch in einem tangierenden Bereich: Als Arbeitgeber für unser bestehendes Team und neue Mitarbeitende attraktiv zu bleiben.
Ist Recruiting denn gerade ein Thema bei Ihnen?
Stephan Stähle: Natürlich, und ich bin sehr glücklich über unser PRIMO-Team. Wenn Positionen im Zuge eines Generationswechsels frei werden, muss diese bestehende Qualität ja auch erst gefunden werden. Wir wollen ja durch die Digitalisierung keine Manpower einsparen, sondern vielmehr das Sicherheitsgefühl im Team stärken, das mit einer Modernisierung auf Augenmaß einher geht. Damit wir ein attraktiver Arbeitgeber sind und es auch in Zukunft bleiben, hilft uns HUP bei der Automatisierung und Erleichterung des Arbeitsalltags sowie bei der Steigerung der Effektivität. Mit dem Einsatz der HUP-Software hat sich die Arbeitsweise schon sehr verändert. So können wir alte Zöpfe abschneiden, arbeiten fast ausschließlich papierlos etc.
Was fällt im Alltag denn am meisten auf?
Stephan Stähle: Übergeordnet ermöglicht uns HUP, den Weg in die Digitalisierung mit einer zukunftsorientierten Infrastruktur gehen zu können. So profitieren wir in der Praxis vor allem von der erweiterten Flexibilität im Planungs-, Produktions- und Vermarktungsprozess. Mobile Arbeitsplätze sind ein Beispiel, lediglich die Vertriebs- und Logistikabteilung wird vor Ort gebraucht. Und durch PS.eWorxx optimieren wir zudem das Zusammenspiel zwischen den Abteilungen sowie die Transparenz intern und extern – für uns ein echter Game-Changer, denn wir sind dezentral aufgestellt.
Über PRIMO
Seit 1959 druckt der PRIMO-Verlag in Stockach mittlerweile 154 Ortsausgaben von Amts- und Infoblättern – und liefert diese auch aus. Das älteste Blatt, das im Hause gefertigt wird, hält dem Verlag schon seit über 50 Jahren die Treue. Der PRIMO-Verlag gehört zu den großen Fachverlagen in Süddeutschland und bedient mit seiner Spezialisierung ein klar umrissenes Marktsegment. Unter dem gleichen Dach befindet sich auch eine Druckerei für Privat- und Geschäftsdrucksachen, Prospekte, Plakate, Broschüren, Bücher, Kataloge und viele andere Druckerzeugnisse in Klein- und Großauflagen.
Wie geht es in Bezug auf die digitale Transformation des Verlags weiter?
"Wir haben noch eine Menge zu tun, um die vorhandenen Potenziale auszuschöpfen, die sich durch den Einsatz der Software ergeben.
Die positive Entwicklung ist noch längst nicht abgeschlossen."
Dann dürfte Ihre digitale Zeitung My eBlättle an Bedeutung gewinnen …
Stephan Stähle: Ja und nein. Es dient dazu, unseren Neukunden zu zeigen, was wir alles können. Wir haben Lösungen für kleine und große Kommunen. Und auch für die Leserinnen und Leser ist das eine Top-Alternative zum Printprodukt. Hier setzen wir künftig die CMS Lösung PS.Content und das PS.Content #Portal ein, um schneller und unkompliziert crossmedial – also gedruckt und digital – publizieren zu können. Für die Zukunft gilt dabei: Ein großer Fokus bei PRIMO liegt auf Print als Teil der Wertschöpfungskette für unseren Content.
Wo sehen Sie PRIMO denn in – sagen wir – 10 Jahren?
Stephan Stähle: Wir möchten optimieren und müssen uns nicht neu erfinden, denn wir haben ein gutes Produkt und einen überschaubaren Wettbewerb. Und wir werden auch in 10 Jahren noch drucken, denn Printmedien haben eine für die Leser:innen interessantere Tiefe.
Wenn Sie einen Wunsch frei hätten, wie würde dieser lauten?
Stephan Stähle: Auch wenn es kein überraschender Wunsch ist: Ich wünsche mir, meinen Liebsten und den Menschen allgemein Gesundheit – und, wenn ich mir noch einen Wunsch wünschen dürfte, einfach ein wenig Glück.
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