„Mehrwerte für den Kunden – auf allen Ebenen“
alfa Media hat seit rund einem Jahr die Abo- & Vertriebslösung der HUP AG in ihr eigenes Produkt- und Lieferportfolio aufgenommen. Jens Emmerich, CEO alfa Media, und HUP Vorstand Dirk Westenberger über die nächsten Schritte und was die Integration der fortschrittlichsten Lösungen beider Markttreiber Kunden wirklich bringt.
Ein Jahr strategische Kooperation. Haben Sie die richtige Wahl getroffen?
Jens Emmerich: alfa Media bietet seinen Kunden bereits traditionell ein Vertriebssystem an, unser eigenes war jedoch nicht mehr State of the art. Da es eine größere Nachfrage nach einem integrierten Vertriebssystem gibt, haben wir einen Partner gesucht, um weiterhin auch in diesem Bereich ein optimales Set-up bieten zu können. Nach reiflicher Überlegung und Produktprüfung ist die Entscheidung für das ausgefeilte und flexible System der HUP AG gefallen …
… und?
Jens Emmerich: Viele unserer Kunden sind sehr zufrieden, dass wir ihnen eine eindeutige Empfehlung geben können. Das Interesse ist vorhanden, allerdings sind die Entscheidungswege in unserer Branche bekanntlich etwas länger. Daher müssen die HUP AG und wir etwas Geduld mitbringen. Die Intensität der bisherigen Gespräche stimmt uns allerdings erwartungsfroh.
Dirk Westenberger: Wir sind seitens HUP AG glücklich mit der Resonanz und es gibt keinen Grund zum Tiefstapeln. Mit der Siegener Zeitung haben wir 2018 bereits einen ersten gemeinsamen Kunden gewinnen können und die nächsten stehen schon am Start. Die Kombination aus HUP und alfa trifft auf aufmerksame Zuhörer. Zudem überzeugt die Leistungsfähigkeit unserer Produkte und die hohe Integrationstiefe in und für die Zukunft.
Wo sehen Sie aus Kundensicht die größten Vorteile dieser Zusammenarbeit?
Jens Emmerich: Zunächst einmal sind das weiche Faktoren. Die Chemie zwischen uns stimmt. Alfa und HUP – das funktioniert einfach, auf menschlicher und beruflicher Ebene. Die Kunden haben durch den Zusammenschluss unserer Systeme große Vorteile und Mehrwerte auf allen Ebenen. Zudem hat der eine oder andere Mitarbeiter bereits in beiden Unternehmen gearbeitet und dadurch ein sehr gutes Verständnis entwickelt.
Dirk Westenberger: Durch den intensiven und offenen Informationsaustausch im Rahmen einer solchen Partnerschaft können wir unseren Kunden im Zusammenspiel das für ihn beste Produkt liefern. Es klingt vielleicht einfach und ist es am Ende auch. Die Menschen, die ein gemeinsames Projekt vorantreiben, deren Know-how und gegenseitiges Vertrauen sind der Schlüssel zum Erfolg.
Jens Emmerich: Richtig. Wir können so den 360-Grad-Service bieten, von dem viele reden, ihn aber in der Praxis nicht auf die Straße bringen.
Werden Sie gerne konkret …
Jens Emmerich: Es gibt so viele Beispiele, ich greife eines heraus: Wenn in unserer Online-Anzeigenannahme ein Kunde eine Anzeige schaltet, kann man ihm doch gleichzeitig ein Probeabo mit an die Hand geben, somit in einem Schritt Up-Sale-Potenziale nutzen, die Kundenzufriedenheit erhöhen und Zusatzumsatz generieren. Diese kleinen, aber feinen zusätzlichen Workflows nutzen wir für unsere Verlagskunden. Diese machen am Ende auch den Erfolg aus.
alfa Media und HUP AG sind zwei Mitbewerber, die in Teilbereichen ihres Kerngeschäfts zusammenarbeiten. Das ist jetzt aber nicht immer unkompliziert, oder doch?
Dirk Westenberger: Die Wahl guter Kooperation und demzufolge die Zusammenführung der besten Assets aus verschiedenen Welten werden sich durchsetzen. Die Autoindustrie, sogar die Verlage machen es uns vor. Da werden Zustellstämme geteilt, gemeinsam Software genutzt – und ein Ende ist nicht abzusehen. Das ist auch gut so, weil dies Qualität sichert. Für die HUP AG ist es wichtig, ein Partner in diesem Veränderungsprozess zu sein, ein zentraler Ansprechpartner für jeden Verlag und jedes Unternehmen, das eine Lösung im Rahmen der Digitalisierung sucht.
Jens Emmerich: Ich bin davon überzeugt, dass die Form der gemeinsamen Lösungsfindung in Zukunft immer öfter genutzt und notwendig wird. Ziel muss es sein, die optimale Lösung für alle Marktteilnehmer, vorrangig natürlich für die Kunden, zu finden. Die Kraft, diese Entwicklungsschritte alleine zeitnah auf die Straße zu bringen, hat keiner.
Dirk Westenberger: alfa Media und HUP AG haben gute Erfahrungen mit Kooperationen und dem Wissensaustausch gemacht. Und HUP führt die Branche bereits in den HUP Kunden-Scrumbles zusammen, wo sich die Kompetenz aller Marktteilnehmer operativ an einem Tisch versammelt.
Geht in der Gemengelage dann nicht der Fokus oder auch die Positionierung verloren, für das die HUP AG und alfa Media stehen?
Jens Emmerich: Die Kunden haben ein gutes Gespür für die Stärken und Expertisen eines Dienstleisters. Die HUP AG ist in den Vertriebs- und Logistikthemen stark, beim Anzeigensystem ist alfa vorne. In der Praxis wird es an dieser Stelle keine Schwierigkeiten geben.
Dirk Westenberger: Im Rahmen einer guten Partnerschaft und dem Beratungsauftrag gegenüber Kunden ist es fair und klar definiert, dass Kunden, die beim Partner möglicherweise besser aufgehoben wären, auch dorthin vermittelt werden.
Wie sehen die nächsten Schritte aus? Verliebt, verlobt, verheiratet?
Dirk Westenberger: Nun mal langsam mit der Gerüchtebildung. Aber wir haben tatsächlich einiges vor. Dazu gehört zunächst permanente Entwicklung eines hoch integrierten Interface zwischen beiden Systemwelten. Dafür haben wir den UNITY Scrumble gestartet, bei dem sich Kunden mit uns treffen und definieren, wo die Integration operativ am besten greift und wirken kann. So entsteht im Grunde ein System.
Wo liegen Ihrer Meinung nach die großen Trends im Mediengeschäft?
Jens Emmerich: Es besteht zunächst ja noch jede Menge Digitalisierungsbedarf. Darüber hinaus kann uns KI, also künstliche Intelligenz, alle im Mediengeschäft tätigen Unternehmen einen unglaublichen Schub nach vorne bringen. Wir haben bereits verschiedene Produkte im Test. Dazu gehört eine automatisierte Layoutmaschine mit KI, die unseren Editor so verstärken soll, dass er Satz machen kann und zudem Inhalte erstellt. Die AI Copywriter werden uns in (die) Zukunft begleiten. Das mag sicher nicht jeder hören. So oder so, die Potenziale sind riesig.
Dirk Westenberger: Für mich gibt es darüber hinaus zwei Hauptbereiche, die die Branche voranbringen: die weiter qualifizierte Contentvermarktung für den zunehmend hybriden Kunden und alles, was im Bereich Vertrieb/Logistik auf der letzten Meile passiert. Da können Medienhäuser verlorenes Terrain entweder gut machen oder sogar Land gewinnen.
Herr Emmerich, Herr Westenberger, vielen Dank für das Gespräch.